Alles für den Karpfen...
Es war die Mittagszeit, die Sonne stand gerade am höchsten Punkt als der Bissanzeiger 3 einzelne Piepser von sich gibt, der Gedanke an eine der großen Brassen
war mal wieder da. Ich setzte den Anschlag und in einer Entfernung von ca. 30 Metern explodierte etwas im Flachwasser. Die Rute war innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde krumm und die Schnur
sang im Wind. Der Fisch versuchte mit aller Kraft ein großes Seerosenfeld zu erreichen und er hatte es fast geschafft, ihm fehlten wenige Zentimeter...
Ich hatte in der Nacht mehrere Piepser von Brassen, einmal hatte sich sogar ein Schleimer gehakt und die Schnur der 2. Rute mit eingesammelt. Um 1 Uhr saß ich auf der Liege und bereitete komplett neue Montagen vor, ich war unzufrieden. Neues Leadcore wurde gespleist, neue Vorfächer gebunden und die Ruten nochmal in die Dunkelheit geworfen. Ich war endlich zufrieden und konnte auf die Liege sacken. Am nächsten morgen hatte ich 3 kleine Schuppenkarpfen gefangen und war schon ganz zufrieden mit dem Ergebniss. Meinem Nachbarn erging es ähnlich, er konnte in der Nacht einen Schuppi und am morgen einen schönen Spiegler auf die Matte legen, wurde allerdings auch die ganze Nacht von laichenden Großbrassen genervt, welcher immer wieder die Schnur erwischten und seinem Bissanzeiger einzelne Piepser entlockten. Ich war hundemüde, ich hatte nicht gut schlafen können und legte mich nochmal auf die Liege und genoss die morgentliche wärmende Sonne.
Ich beobachtete die Natur, welche endlich wieder in ihrer vollen Pracht strahlte. Vorbei das triste Grau und die Kälte, die Bäume waren wieder grün, die Tierwelt
erwachte zum Leben und sorgte für den Nachwuchs. Es war herrlich. Ich war so entspannt, das mir die Augen zufielen und ich beim Schnattern der Gänse einschlief. Das aufschreien meines Bissanzeiger
ließ mich hochschrecken und trotz fast geschlossener Bremse hörte ich diese surren. Nun musste es schnell gehen, die Rute hoch und gegenhalten. Die Burschen versuchen es doch immer wieder in das
Seerosenfeld zu flüchten. Ich schaffte den es den Fisch durch harten Druck unter Kontrolle zu bekommen und weg von den Seerosen ins Freiwasser zu dirigieren. Ein schöner Schuppenkarpfen suchte den
Weg in die Maschen meines Keschers und lies uns erkennen wie dicht Sieg und Niederlage beieinander liegen können. Der Haken hatte sich durch den Druck gelöst und saß nun ganz leicht unterhalb des
Mauls des Fisches. Das war knapp! Ich beköderte die Rute neu und kochte mir einen Kaffee.
Es war die Mittagszeit, die Sonne stand gerade am höchsten Punkt als der Bissanzeiger 3 einzelne Piepser von sich gibt, der Gedanke an eine der großen Brassen war mal
wieder da. Ich setzte den Anschlag und in einer Entfernung von ca. 30 Metern explodierte etwas im Flachwasser. Die Rute war innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde krumm und die Schnur sang im
Wind. Der Fisch versuchte mit aller Kraft ein großes Seerosenfeld zu erreichen und er hatte es fast geschafft, ihm fehlten wenige Zentimeter. Ich lehnte mich in die Rute aber
der Fisch am anderen Ende dachte nicht ans aufgeben und zog nun vom großen Seerosenfeld direkt um ein kleineres Feld, welches zwischen ihm und mir war. Hätte ich zu
diesem Zeitpunkt gewusst, welcher Fisch dort an der anderen Seite kämpft, hätte ich warscheinlich niemals den Druck auf die Rute so erhöht. Er hatte es geschafft, er war um das Feld herum und bewegte
sich kein Stück mehr. Ich lockerte die Bremse, gab Schnur nach um zu sehen ob der Fisch von den Seerosen wegzieht. Rien ne va plus, nichts geht mehr! Keine Bewegung, die Schnur lag regungslos auf der
Wasseroberfläche. Man kann nicht immer gewinnen. Doch dann, die Seerosen bewegten sich und er nahm wieder Schnur. Ich erhöhte erneut den Druck und schaffte es ihn ins tiefe Freiwasser zu bekommen.
Nun musste er nur noch durch das kleine Feld vor meinen Füßen und konnte gekeschert werden. Der Fisch machte keinen großen Druck mehr und ich dachte bereits wieder an einen einen kleineren Schuppi.
Auch diese haben hier in den ersten Minuten des Drills Power ohne Ende.
Wir konnten den Fisch kurz schemenhaft sehen und ich war mir jetzt sicher" japs, n kleinerer Schuppi!" Der Fisch zog noch einmal kurz in die Seerosen und ich drückte
nochmal kräftig dagegen um ihn in Richtung Kescher zu bekommen. Jetzt war er direkt vor uns und zeigte sich. Ich erschrak als ich ihn zum ersten mal sah, diesen alten bulligen Schädel. Oh Gott, er
ist es... Es ist der große alte Spiegel... Kurze Zeit später durchbrach ein Jubelschrei die Idylle, er war im Kescher.
Eine Woche zuvor hatte mir dieser Fisch beim Stalken gehörig einen Streich gespielt und mich fast in den Wahnsinn getrieben. Immer wieder betrachtete er den kleinen
Pop Up, um dann doch wieder weiter zu schwimmen und Platz zu machen für die kleinen Schuppis. Noch am selben morgen hatten wir über diesen Fisch gesprochen und nun lag er vor uns im Kescher. Ein
tolles Tier, alt und gedrungen, mit einem großen Dickkopf...
Vielen Dank an dieser Stelle an Michi, danke für das Keschern und die tollen Bilder. Es ist schön zu erkennen, wenn jemand neidlos die Freude des anderen teilen kann und diesen Moment genauso genießt wie der Fänger selber. Du bekommst deinen großen dieses Jahr auch noch... In diesem Sinne :
Alles für den Karpfen, alles für den Club!
Unser leben für die Fi.. Fi..Fi..Fische ;-)
In eigener Sache möchte ich noch erwähnen, das es klar sein sollte, das jedes Tier mit Vorsicht und besonders sorgsam behandelt werden sollte. Gerade dieser Fisch hat schon einige Jahre hinter sich und war lange der bekannteste größte Fisch aus dem Gewässer. Man sieht ihm sein Alter langsam an und auch das Gewicht des Fisches geht zurück. Ein Grund mehr so einen Fisch sehr vorsichtig zu behandeln und nicht länger als nötig dem Stress auszusetzen. Danke